40 Prozent aller produzierten Nahrungsmittel in den weniger entwickelten Ländern verderben pro Tag, bevor sie die Verbraucher erreichen. Das ist etwas weniger als die Hälfte aller dort verfügbaren Nahrungsmittel –
mit den entsprechenden Konsequenzen für die darauf verwendeten und ebenfalls knappen Ressourcen wie Boden, Wasser und Energie. Auch diese „Investitionen“ sind damit unwiederbringlich verloren.
Die hohen Verluste verschärfen die Nahrungsmittelversorgung gerade dort zusätzlich, wo sie ohnehin schon knapp sind, und treiben den Bedarf an Wasser und Energie unnötig in die Höhe. Insbesondere gilt das für Fleisch, da dessen Produktion ein Vielfaches an den erwähnten Ressourcen verbraucht als etwa pflanzliche Nahrungsmittel. So beansprucht die Produktion eines 250g-Steaks umgerechnet eine Ackerfläche von sieben Quadratmetern.
„Die Rolle der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen und anderer aus dem politischen Bereich ist sicherlich zentral, aber die Lösungen für dieses Problem müssen aus der Privatwirtschaft kommen. Sie ist die treibende Kraft für Konsumenten, den Handel und auch Kleinbauern“, erklärte Daniel Gustafson, Deputy Director-General bei der FAO, im Dezember auf dem ersten SAVE FOOD Partner-Event vor den 150 Teilnehmern aus aller Welt in Rom.
Die Tatsache, dass einer von acht Menschen weltweit unter Hunger leidet,3 macht die hohe Verlustquote von Nahrungsmitteln besonders dramatisch. Hauptursache dafür, dass gerade in den Entwicklungsländern so viele Nahrungsmittel verderben, sind unzureichende Ernte-, Transport- und Lagerungsmethoden bzw. -kapazitäten. Dringend gefragt sind daher Methoden und Technologien zur Optimierung der Infrastruktur in den betroffenen Regionen sowie der Einsatz von geeigneten Transport- und Verpackungsmöglichkeiten.
Diese Problematik, wie auch das Thema Nahrungsmittelverschwendung in Industrienationen, wird vom 7. bis zum 8. Mai auf dem zweiten internationalen SAVE FOOD Kongress in Düsseldorf aufgegriffen. Dabei bietet die interpack als globale Leitmesse für die Verpackungsbranche und die verwandte Prozessindustrie die ideale Plattform, um die entsprechenden Branchenkenner aus Unternehmen und Verbänden zusammenzubringen.
1) www.fao.org/docrep/014/mb060e/mb060e00.pdf
2) „Taste the Waste“, Valentin Thurn and Nina von Radowitz, 2011
3) State of Food Insecurity in the World, FAO, 2012