Leiter der Abteilung "Ernährungspolitik, Produktsicherheit, Innovation" im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Nach Abschluss des Studiums der Geodäsie an der Universität Bonn, des Masterstudiengangs der Stadt- und Regionalplanung an der Ohio State University (USA) und der Referendarsausbildung in der Stadtverwaltung Düsseldorf nahm Klaus Heider im Jahr 2001 seine Tätigkeit im damaligen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf.
Nach Wahrnehmung von Aufgaben im Bereich der ländlichen Entwicklung und des Geoinformationswesens sowie an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen Union in Brüssel übernahm er verschiedene Tätigkeiten und Positionen im Leitungsbereich des Ministeriums. Von 2009 bis 2014 war Klaus Heider Leiter des Ministerbüros und Leiter des Leitungsstabes des Ministeriums. Seit dem Frühjahr 2014 leitet er die Abteilung "Ernährungspolitik, Produktsicherheit und Innovation" mit Schwerpunkten unter anderem in der Ernährungsprävention und Ernährungsforschung, im gesundheitlichen Verbraucherschutz sowie in der Innovationsförderung und dem Forschungsmanagement.
1. Welcher Aspekt des Food Waste Problems ist in Ihren Augen besonders wichtig?
Sowohl aus ethischen als auch aus ökologischen und ökonomischen Gründen müssenwir mit unseren Lebensmitteln achtsam umgehen. Lebensmittelverschwendungschadet unserer Umwelt, dem Klima, unseren natürlichen Ressourcen und unsMenschen selbst. Engagement gegen Lebensmittelverschwendung ist daher essentiellund kann zur Lösung der Herausforderungen unserer Zeit – Stichwort:Klimawandel - beitragen.
2. Was halten Sie für den besten Weg, um speziell in diesem Bereich Verbesserungen herbeizuführen?
Besonders wichtig ist für mich, dass es nicht „den einen Weg“ gibt. Wir müssen unsbewusst machen, die Verschwendung von Lebensmitteln geht uns alle an. Durcheinen sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln kann jeder Akteur entlang derWertschöpfungskette bis hin zum Endverbraucher ein Stück Verantwortungübernehmen, ohne dass er hierfür auf etwas verzichten muss.
3. Können Sie bereits positive Entwicklungen zu diesem Bereich in der Gesellschaft entdecken?
Mit unserer Initiative "Zu gut für die Tonne!" gelingt es uns seit Jahren, das Thema inder Öffentlichkeit zu halten. Aus den Bewerbungen für den Bundespreis wissen wirbeispielsweise, dass es zahlreiche vielversprechende Ideen und ein hohesVerantwortungsbewusstsein gerade auch in der jüngeren Generation gibt, dieWertschätzung von Lebensmitteln weiter zu fördern und dass das Thema vieleMenschen berührt.
4. Welche institutionellen Maßnahmen würden Sie in Zukunft gerne sehen?
Wir starten derzeit einen Strategie-Prozess ausgehend von der Initiative „Zu gut fürdie Tonne!“ und tun dies im Dialog und gemeinsam mit allen relevanten Akteuren,vom Feld und Stall bis zum Endverbraucher. Wir wollen die Wertschätzung vonLebensmitteln deutlich erhöhen, um auch dadurch das Ziel zu erreichen, dieLebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren.
5. Wie sehen Sie die Rolle der Initiative SAVE FOOD beim Kampf gegen Lebensmittelverlust und -verschwendung?
Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Vernetzung der Akteure weltweit. Die gemeinsameErarbeitung von Lösungsansätzen mit Experten aus Wirtschaft, Politik undZivilgesellschaft ist unabdingbar für die Bekämpfung weltweiterNahrungsmittelverschwendung und –verluste.