Leitende Spezialistin für Nachhaltigkeit und innovative Verpackung, Nestlé Hélène machte ihr Diplom in Leittechnik und Angewandten Wissenschaften an der Technischen Hochschule Lille in Frankreich. Sie begann ihre berufliche Laufbahn im Jahre 2000 als Projektmanagerin bei Plastic Technologies Inc. in den USA, gefolgt von PTI Europe in der Schweiz, wo sie sich auf die Entwicklung von PET-Behältern und die Testung neuer Werkstoffe spezialisierte.
2004 wechselte Hélène nach Spanien, wo sie als Leiterin des Technischen Vertriebs für Iberia tätig war, dann für ihre Tätigkeit bei ColorMatrix Europe nach Südosteuropa. 2007 kam Hélène zu Nestlé und ist derzeit im Nestlé-Forschungszentrum als Leitende Spezialistin für Nachhaltigkeit und innovative Verpackung (Sustainability and Novel Packaging) tätig. Sie ist zuständig für die Förderung des neuen Öko-Designtools EcodEX. Hélène unterstützt außerdem interne Initiativen zur Verminderung von Lebensmittelverschwendung, indem sie der Organisation die richtigen Werkzeuge und das Fachwissen liefert.
1. Welcher Aspekt des Problems der Lebensmittelverschwendung hat für Sie die größte Relevanz?
Sowohl Nachernteverluste und Lebensmittelverschwendung auf der Ebene der Endverbraucher sind für Nestlé und insbesondere für mich von großem Interesse. Wir wissen aus den veröffentlichten Daten, dass man sich auf sie konzentrieren sollte, um die größte Wirkung zu erzielen
2. Was ist Ihrer Meinung nach der beste Weg, in diesem Bereich Verbesserungen zu erreichen?
Die Bewältigung dieses Problems ist eine große Herausforderung, weil die Gründe für Lebensmittelverschwendung so vielfältig sind. Man sollte zunächst das Problem identifizieren und quantifizieren und dann ein multidisziplinäres Team zusammenstellen, um dieses Problem mit sehr konkreten Maßnahmen anzugehen.
3. Sehen Sie schon eine positive Entwicklung in diesem Bereich?
Nestlé hat viel daran gearbeitet, die Verluste in der Versorgungskette von Frischmilch in entlegenen Gebieten wie beispielsweise in Pakistan zu verringern. Auf lokaler und regionaler Ebene wurden tausende Qualitätsstationen und Läger gebaut. Auf der Endverbraucherebene bemüht sich Nestlé, über die sozialen Medien zu sensibilisieren und Instrumente wie den Rezeptplaner bereitzustellen, um die Kunden bei der Planung ihrer Mahlzeiten besser zu unterstützen.
4. Welche Maßnahmen von Institutionen würden Sie in Zukunft gerne sehen?
Einen klaren Rahmen für Berichte und Analysen einschließlich der Messung von Hot Spots und guter Praktiken bei der Berichterstattung über Lebensmittelverluste. Definitionen/ein gemeinsames Verständnis, Bewertung der Nutzung von Rohstoffen, die als Nahrungsmittelverluste/-verschwendung betrachtet wird (d. h. Energierückgewinnung im Vergleich zu Tierfutter im Vergleich zu Kompostierung etc.). Wettbewerbsfreie Plattformen zum Meinungsaustausch über gute Praktiken. Plattformen, um eine zentrale Herausforderung zu diskutieren: die Abwägung zwischen Qualitätskriterien/Mängeln bei Rohstoffen.
5. Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach die Initiative SAVE FOOD bei der Bekämpfung von Nahrungsmittelverlusten und Lebensmittelverschwendung?
Save Food ist ein Maßnahmenkatalysator. Sie bringt die Akteure zusammen, damit Veränderungen sich schnell entwickeln können.