Thomas Pocher leitet ein Einzelhandels- Familienunternehmen, das zur E.LECLERC Gruppe gehört. Er ist seit 1988 als Familienunternehmer tätig: Seinen Eltern gehörte ein kleiner Supermarkt in Templeuve, den sie mit der Zeit zu einem lokalen Konzern ausbauten. Seit 2012 entstand ein starkes „Drive-Store“ Netzwerk mit zwei „Dark Stores“- Hauptgeschäften und 7 Abholstellen in der Umgebung von Lille. Die jüngste Filiale wendet sich speziell an Fußgänger in der Innenstadt. Pocher ist als „Mister Anti-Food-Waste“ für E.Leclerc unterwegs und beteiligt sich an gemeinschaftlichen Abfallsortier- und CO2-Ausweisaktivitäten. Seit einigen Jahren liegt der Schwerpunkt auf 3 Themen: lokale und saisonale Produkte haben Vorrang, keine Broschüren mehr in Briefkästen und keine Lebensmittlabfälle mehr. 2015 gründete er zusammen mit McCain und Randstad BON ET BIEN: sie stellen Suppen aus lokalem Gemüse her, das von den Produzenten üblicherweise weggeworfen wird und wollen damit durch die Schaffung lokaler Arbeitsplätze und Bildungsangebote auch gesellschaftlich etwas bewirken.
1. Welcher Aspekt des Food Waste Problems ist in Ihren Augen besonders wichtig?
Lebensmittelverschwendung stellt unsere Einstellung zu Lebensmitteln weltweit auf den Prüfstand: das ist nur der erste Schritt in einem rasanten Wandel in Ernährung, Gesundheit und Lebensmittelproduktion. Das ist ein Ausgangspunkt, der sich nicht leicht lösen lässt und zu weiteren Fragen führt.
2. Was halten Sie für den besten Weg, um speziell in diesem Bereich Verbesserungen herbeizuführen?
Der beste Anstoß, den wir gemeinsam brauchen, ist die Sensibilisierung für Abfall – es gibt für den Einzelhandel, z.B. keine „schnelle Lösung“. Damit verschwindet der Abfall und alle Bemühungen dahingehend sind gut – wie das französische Gesetz letztes Jahr.
3. Können Sie bereits positive Entwicklungen zu diesem Bereich in der Gesellschaft entdecken?
Die Schaffung von “bon et bien” und die engeren Beziehungen zwischen gemeinnützigen Organisationen und Einzelhändlern zeigen, wie einfach es möglich ist, unsere Art des Anbaus, Lieferns, Verkaufens und schließlich Verbrauchens zu überdenken.
4. Welche institutionellen Maßnahmen würden Sie in Zukunft gerne sehen?
Alle Bürger oder Organisationen müssen Lebensmittelverschwendung vermeiden und diese Probleme angehen, in dem man in erster Linie gute Beispiele neuer Praktiken vorlebt.
5. Welche Rolle spielt die SAVE FOOD Initiative bei der Bekämpfung von Lebensmittelnverlusten und Lebensmittelverschwendung Ihrer Meinung nach?
Die Rolle von SAVE FOOD besteht darin, das Problem Lebensmittelverschwendung zunehmend als Thema zu positionieren; als einer der Marktführer stellt Nestlé sein gesamtes „Ökosystem“ auf den Prüfstand, um neue Lösungen hervorzubringen.