Dr. Sonesson vom SIK erläutert die Ergebnisse der Studie über globalen Lebensmittelverluste.
Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Global food losses and food waste“:
Rund ein Drittel aller Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind - rund 1,3 Milliarden Tonnen – gehen jährlich verloren oder werden verschwendet.
Mit 222 Millionen Tonnen im Jahr verschwenden Konsumenten in reichen Ländern Lebensmittel fast in Höhe der gesamten Netto-Nahrungsmittelproduktion des subsaharischen Afrikas (230 Millionen Tonnen).
Die Menge der jährlich verlorenen und verschwendeten Lebensmittel entspricht mehr als der Hälfte der weltweiten Getreideernte (2,3 Milliarden Tonnen im Jahr 2009/2010).
Lebensmittelverluste und -verschwendung tragen substantiell zur Verschwendung von Ressourcen, einschließlich Wasser, Boden, Energie, Arbeit und Kapital bei und produzieren Treibhausgasemissionen, wodurch ein direkter Zusammenhang zur globalen Erwärmung und Klimawandels entsteht.
In den Entwicklungsländern entstehen Lebensmittelverluste und –verschwendungen hauptsächlich am Anfang der Nahrungsmittelwertschöpfungskette und können auf finanzielle, betriebliche und technische Einschränkungen bei Erntetechniken sowie Lager -und Kühlmöglichkeiten zurückgeführt werden. Die Unterstützung von Landwirten, Investitionen in Infrastruktur und Logistik, sowie ein Ausbau der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie können helfen, die Menge der verlorenen und verschwendeten Nahrungsmittel zu reduzieren.
In Ländern mit mittleren und hohen Einkommen gehen Lebensmittel vorwiegend in späteren Phasen der Nahrungsmittelwertschöpfungskette verloren bzw. werden verschwendet. Abweichend von der Situation in den Entwicklungsländern, spielt das Verhalten der Verbraucher in den Industrieländern eine große Rolle. Zudem fehlt es an ausreichender Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren innerhalb der Lieferkette. Landwirt-Käufer-Vereinbarungen können hier hilfreich sein. Darüber hinaus sind die Sensibilisierung der Industrie, des Handels und der Verbraucher sowie die Suche nach einem nutzbringenden Einsatz für Lebensmittel, die derzeit weggeworfen werden, sinnvolle Maßnahmen, um die Höhe der Verluste und Verschwendung zu verringern.