Friedbert Klefenz ist seit April 2002 Vorsitzender des Bereichsvorstands bei Bosch Packaging Technology. Er ist darüber hinaus verantwortlich für die Produktbereiche Confectionery & Food sowie Liquid Food.
Friedbert Klefenz wurde 1955 in Mannheim geboren. 1978 beendete er sein Maschinenbau-Studium an der Fachhochschule Aalen als Dipl.-Ing. und studierte anschließend Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität in Berlin (TU Berlin), die er 1980 als Dipl.-Wirtschaftsingenieur verließ. 1980 trat er der Siemens Kraftwerkunion als Projektmanager für Kraftwerke in Afrika und im Mittleren Osten bei. In der Zeit von 1986 bis 1998 bekleidete er verschiedene Positionen bei Pharmaplan beziehungsweise Fresenius ProServe, zuletzt als Geschäftsführer.
1. Welcher Aspekt des Food Waste-Problems ist in Ihren Augen besonders wichtig?
Besonders wichtig ist, das Kernziel stets im Auge zu behalten: Nach Lösungen gegen weltweite Nahrungsmittelverluste und -verschwendung zu suchen, damit künftig weniger Nahrung auf dem Weg zum und beim Verbraucher verloren geht.
2. Was halten Sie für den besten Weg, um speziell in diesem Bereich Verbesserungen herbeizuführen?
Der beste Weg ist mit innovativer Technik konkreten Nutzen für die Menschen zu stiften. Verpackungen helfen, dass Lebensmittel über weite Strecken besser transportier-, halt- und lagerbar werden. Spezielle Techniklösungen berücksichtigen dabei lokale Bedingungen in Ländern mit unzureichender Versorgung. In vielen Schwellenländern existieren immer noch Verpackungsformen, die für Endverbraucher ungeeignet sind.
So finden sich Nahrungsmittel oft in wenig sterilen und großvolumigen Säcken von 25 Kilogramm und mehr wieder. Mit Hilfe von Verpackungsmaschinen werden beispielsweise empfindliche Produkte wie Mehl, Reis, Salz oder Zucker in Ein-Kilogramm-Beutel hygienisch abgepackt. So kommt die Ware in der versprochenen Menge und in hochwertiger Qualität bei den Menschen an.
3. Wie sehen Sie die Rolle der Initiative SAVE FOOD beim Kampf gegen Lebensmittelverlust und -verschwendung?
Die Initiative bringt verschiedene Akteure zusammen, sorgt für permanente Aufmerksamkeit und bündelt die Kräfte, um auch die Umsetzbarkeit von Maßnahmen voranzutreiben. Die FAO hat etwa interdisziplinäre Arbeitsgruppen gegründet. Neben Umfragen zu Ursachen der weltweiten Nahrungsmittelverluste wurden auch Studien zu geeigneten Verpackungslösungen in Entwicklungsländern erstellt, unter anderem, um eine bessere Nutzung der örtlich verfügbaren Verpackungsmaterialien zu ermöglichen.