Robert van Otterdijk (54) ist Lebensmitteltechnikexperte und hat seinen Studienabschluss 1958 an der Landwirtschaftlichen Universität Wageningen in den Niederlanden erworben. Zunächst war er in den Bereichen Qualitätssicherung und Forschung & Entwicklung in der holländischen Nahrungsmittelindustrie tätig. 1989 kam er zur Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und widmete sich dort Technologieprojekten im Nachernte- und Lebensmittelbereich in Ghana (Westafrika) und Tonga (Südpazifik).
Im Jahre 1995 schloss er sich einem von der schwedischen Organisation SIDA finanzierten Feldprojekt zur Förderung der Produktion, Verarbeitung und kommerziellen Nutzung von Wurzel- und Knollenfrüchten in Sambia an. Nach Abschluss dieses Projektes kehrte er in die Privatwirtschaft zurück – Gewürzindustrie; Einkauf, Verarbeitung und Export von Paprika – und arbeitete als Qualitätssicherungsmanager in Lusaka, der Hauptstadt Sambias.
Im Jahre 2002 kehrte er zur FAO zurück, dieses Mal als Beauftragter für die Agrarindustrie im Regionalbüro in Accra, Ghana. Nach sechs Jahren dort wechselte er zum FAO-Hauptquartier in Rom, Italien, und nahm dort seine Tätigkeit als Beauftragter für die Agrarindustrie in der Rural Infrastructure & Agro-Industries Division (Abteilung für Infrastruktur im ländlichen Raum & für Agrarindustrien) auf. Zu seinen Hauptaufgaben zählen weiterhin Praxisprojekte vor Ort zur Entwicklung der Agrarindustrie in Afrika sowie nun auch vom Hauptsitz aus gesteuerte Programme in den Bereichen Vermeidung von Lebensmittelverlusten, Verarbeitung von Agrarprodukten und Qualitätsmanagement.
3 Fragen an … Robert van Otterdijk
1. Welcher Aspekt des Food Waste-Problems ist in Ihren Augen besonders wichtig?
Der Aspekt des Managens und Organisierens der Kapazitäten der verschiedenen Akteure entlang der Nahrungsmittelketten und der Beteiligten in den Nahrungsmittelsystemen mit dem Ziel, die Zusammenarbeit untereinander zu optimieren.
2. Was ist Ihrer Meinung nach der beste Weg, um speziell in diesem Bereich Verbesserungen herbeizuführen?
Aufzeigen und beweisen, dass ein höherer Organisations- und Kollaborationsgrad in den Nahrungsmittelketten dazu geeignet ist, Nahrungsmittelverluste und -verschwendung einzudämmen.
3. Wie sehen Sie die Rolle der Initiative SAVE FOOD beim Kampf gegen Lebensmittelverlust und -verschwendung?
Ein Bewusstsein für das Ausmaß und die Vielschichtigkeit des Problems der Nahrungsmittelverluste und ‑verschwendung schaffen. Kollaboration und Kooperationen fördern. Praktikable Lösungen und Strategien zur Reduzierung von Nahrungsmittelverlusten und ‑verschwendung erforschen. Projekte durchführen, um Lösungen zu erproben und demonstrieren.