Der Filmemacher Valentin Thurn drehte über 40 Dokumentationen fürs Fernsehen, vor allem für ARD, ZDF und ARTE, darunter viele preisgekrönte: So wurde sein Film „Ich bin Al Kaida“ 2006 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert, „Mit meiner Tochter nicht!“ wurde als Beste Dokumentation beim Filmfestival Eberswalde ausgezeichnet und „Tod im Krankenhaus“ gewann den ARGUS-Medizinpreis 2008.
„Taste the Waste“ war einer der erfolgreichsten Dokumentarfilme in den deutschen Kinos 2011. Er gewann den Umwelt-Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe und weitere 15 Preise im In- und Ausland. Zum Thema Lebensmittelverschwendung hat er 2011 das Buch „Die Essensvernichter“ geschrieben, 2012 das „Taste the Waste“-Kochbuch, sowie 2013 den Nachfolgefilm „Die Essensretter“ gedreht, der ebenfalls zahlreiche internationale Preise gewann, darunter den Econsense Journalistenpreis.
2003 gründete er die Produktionsfirma THURN FILM, die neben seinen eigenen Werken auch Dokumentationen anderer Autoren produziert.
Valentin Thurn gründete 1993 mit Journalisten aus über 50 Ländern die „International Federation of Environmental Journalists“ und ist Vorsitzender des „Foodsharing e.V.“
3 Fragen an … Valentin Thurn
1. Welcher Aspekt des Food Waste-Problems ist in Ihren Augen besonders wichtig?
Wir können gegen die Lebensmittelverschwendung nur dann erfolgreich vorgehen, wenn wir begreifen, dass ein Zusammenwirken entlang der ganzen Produktions- und Lieferkette nötig ist, bis hin zum Verbraucher.
2. Was ist Ihrer Meinung nach der beste Weg, um speziell in diesem Bereich Verbesserungen herbeizuführen?
Die Politik sollte einen Rahmen schaffen, in dem es sich für Unternehmen lohnt, nach Alternativen zu suchen, an erster Stelle Vermeiden von Überproduktion, an zweiter Stelle Wiederverwerten (Verkaufen auf Zweitmärkten oder Verteilen an Tafeln oder Foodsharing), an dritter Stelle Verwendung als Tierfutter (hier muss das EU-Verbot aufgehoben werden) und erst an vierter Stelle, wenn gar nichts anderes mehr geht, energetische Verwertung durch Biogas-Anlagen
3. Wie sehen Sie die Rolle der Initiative SAVE FOOD beim Kampf gegen Lebensmittelverlust und -verschwendung?
Save Food kann durch seine enge Verbindung zur Verpackungsindustrie und zu den UN-Organisationen Lösungen für die Nachernteverluste in den Entwicklungsländern erarbeiten. Dabei sollte es nicht nur um bessere Verpackung / Konservierung gehen, sondern auch um eine möglichst lokale Erzeugung dieser Verpackung.